Nax went China – Deutsche Botschaft

Podiumsdiskussion „Zeitgenössische chinesische Architektur – was kann Deutschland lernen, was kann Deutschland beitragen?“ in der Deutschen Botschaft

Prof. Ralf Niebergall spricht in der Deutschen Botschaft in Peking

Prof. Ralf Niebergall spricht in der Deutschen Botschaft in PekingDeutsche Botschaft Peking/Mathias Magg

China ist nach wie vor ein interessanter Markt für deutsche Architekten, Ingenieure und Fachplaner, weshalb das Netzwerk Architekturexport NAXNAX Netzwerk Architekturexport vom 11.10 bis 15.10.2016 mit einer 25-köpfigen Delegation von Architekten nach Beijing reiste.

Teil des Delegationsprogramms war eine Veranstaltung in der Deutschen Botschaft in Beijing. Am Freitag, den 14.10.2016 lud der Botschafter Clauß in Zusammenarbeit mit der Bundesarchitektenkammer (BAKBAK Bundesarchitektenkammer) und seinem Netzwerk Architekturexport zu einer Podiumsveranstaltung zum Thema „Zeitgenössische chinesische Architektur – was kann Deutschland lernen, was kann Deutschland beitragen?“ in die Residenz ein. In der Diskussion zeigte sich das enorme Interesse der zahlreich erschienenen Gäste an der zeitgenössischen Architektur in China.

Botschafter Michael Clauß

Botschafter Michael ClaußDeutsche Botschaft Peking/Mathias Magg

In seinem Eröffnungsgespräch erwähnte Botschafter Michael Clauß die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in vielen großen Bauprojekten, wie z. B. im Um- und Erweiterungsbau des chinesischen Nationalmuseums. Beim Design eines Projekts in einer fremden Kultur seien sowohl die Modernität, als auch die Tradition wichtig. Herr Prof. Ralf Niebergall, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer erklärte, China und Deutschland seien beides Kulturnationen. Beim Austausch im Bereich der Architektur zwischen zwei Ländern gehe es sowohl um Wirtschaftszusammenarbeit als auch um Kulturaustausch – Baukultur.

V.l.n.r.: Rainer Traube, Jürgen Engel, Xu Tiantian, Jens Kump und Yosuke Hayano

V.l.n.r.: Rainer Traube, Jürgen Engel, Xu Tiantian, Jens Kump und Yosuke HayanoDeutsche Botschaft Peking/Mathias Magg

Unter der Moderation von Herrn Rainer Traube, Leiter der Kulturredaktion der Deutschen Welle, diskutierten Xu Tiantian von DnA Design and Architecture, Yosuke Hayano von MAD, Jürgen Engel von KSP Jürgen Engel Architekten und Jens Kump von HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH + Co. KGKG Kammergericht über Fragen wie „Welche Werte oder regionalen Identitäten gibt es in China?“,  „Wie schafft man es, die traditionellen Gestaltungsmerkmale des Landes mit der Moderne zusammenzuführen?“, „Welche Werte in der Architektur bringen westliche Architekten ein?“ sowie „Wo steht die zeitgenössische chinesische Architektur in fünf Jahren?“.

Die Verbindung zwischen Tradition und Moderne ist dabei ein zwingendes Thema, im omnipräsenten Wohnungsbau sowie bei der Errichtung von Prestige-, Kultur- und öffentlichen sowie Infrastrukturbauten. Dass der Mensch dabei wieder mehr in den Mittelpunkt rücken soll merkt man schon heute bei außergewöhnlichen Stadtentwicklungsprojekten in kleineren Städten. Die Verstädterung / Urbanisierung und die daraus entstandenen teilweise radikalen Unterschiede zwischen Städten (Megacities) und ländlichen Regionen sollen durch Maßnahmen im nächsten Fünf-Jahresplan wieder ausgeglichener werden.

Ausländische Architektur kann diesbezüglich sehr zur Vielfalt beitragen, wird jedoch regierungsseits oft sehr kritisch gesehen, weshalb der Markt für deutsche und ausländische Architekten in China enger wird. Deutsche Planer können hier mit Spezialisierung und dem großen Knowhow in Bezug auf nachhaltiges, energieeffizientes, qualitativ hochwertiges Realisieren von Projekten punkten.

 

Austausch beim Empfang

Austausch beim EmpfangDeutsche Botschaft Peking/Mathias Magg

Die deutschen Architekten hielten fest, dass Bauprojekte in China auf keinen Fall nur ein einfacher Export des Deutschland-Modells seien, sondern dass ausländischen Architekten – aus einer fremden Kultur kommend –  vor dem Start eines Projekts immer viel lernen müssten. Lokale Tradition, Geschichte, Kultur sowie Lebensweisen müssten beim Entwurfs eines Projekts in Betracht gezogen werden.

Bei dem Vergleich der Situationen in China und in Deutschland, sowie urbanem und ländlichem Umfeld, wurde deutlich, dass chinesische und deutsche Architekten sich großen Herausforderungen bei der Entwicklung von Megacities stellen und neue Lösungsansätze präsentieren können.

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